Wird unser Trinkwasser knapp?

Bielefeld

Mit Studierenden anderer Fakultäten gemeinsam an einem wichtigen Umweltthema zu arbeiten ist schon an sich eine Herausforderung. Insbesondere dann, wenn nur vier Wochen zur Verfügung stehen und knapp 300 km zwischen den Studienorten liegen. Wissensaustausch und Diskussionen müssen organisiert werden – gerade vor dem Hintergrund allzeit und allerorts verfügbarer Technik und Technologien.

Kein Grund, nicht an einem spannenden Thema mitzuarbeiten. Darum ging es: Wasser kommt in Deutschland sauber und trinkbar aus dem Hahn. Aber weltweit fehlt es jedem 3. Menschen an sauberem Trinkwasser. Haben wir in Deutschland gar nichts damit zu tun? Kann oder muss die Politik, die Landwirtschaft, die Industrie und jeder einzelne Mensch etwas tun? Wie diskutieren wir das Thema in der Öffentlichkeit? An diesen Fragen arbeitete ein interdisziplinäres Studienprojekt unter Federführung des Fachbereichs Wirtschaftsethik der Goethe-Universität Frankfurt. Ebenfalls mit dabei eine Studiengruppe des Fachbereichs Hydrologie und von der FHM die Studiengruppe Medienmangement & Innovation unter der Leitung von Pof. Dr. Annette Kahre. Die drei Studiengruppen beschäftigten sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln (Wirtschaftsethik, Geologie, Kommunikation) und an vier Fallbeispielen im Kontext der Trinkwasserherstellung der Firma Nestlé mit dieser Thematik. Der Fokus lag auf den Regionen Kalifornien, Äthiopien, Pakistan und Vittel.

Die FHM-Studiengruppe stellte sich der Frage: Wie führen wir die Diskussion in den Medien, damit der sachliche und verantwortungsvolle Umgang mit dem Thema Wasser Realität wird? Erste, punktuelle Einblicke in die Diskussion in den klassischen und sozialen Medien zeigten, wie Sachlichkeit und Quellengenauigkeit zu bewerten sind. Mediennutzung und Meinungsbildung wurden anhand von Studien ersten Hypothesen zugrunde gelegt. Daraus ließ sich dann eine Empfehlung für die Kommunikation ableiten, die beispielhaft in einer übergreifenden Arbeitsgruppe diskutiert wurde.

Höhepunkt der verschiedenen studentischen Gruppenarbeiten war die Zusammenführung aller Ergebnisse in einem BarCamp, das von der Firma Nestlé unterstützt wurde. Die drei Studiengruppen diskutierten ihre Daten, werteten sie aus und verdichteten sie in einer Abschlusspräsentation. In einer Abendkonferenz an der Goethe-Universität Frankfurt wurde schließlich Bilanz gezogen und Empfehlungen gegeben. 300 Zuhörer, darunter viele Studierende und auch Medienvertreter, verfolgten interessiert die Präsentationen der Studiengruppen und die anschließende Diskussion der Fachexperten. Ein herausforderndes Projekt, das viel Einsatz verlangte!

Podiumsdiskussion auf der Abschlusskonferenz in der Goethe-Universität Frankfurt.
Impulsvortrag von Prof. Dr. Kahre zum Thema „Kommunikation“.
Rege Diskussion beim Nestlé-BarCamp.
Präsentation gemeinsamer Ergebnisse aus drei Studiengruppen.
Marina Lohmüller (MEMA14) in der BarCamp-Gruppe Vittel.