Warum ressourcenschonendes Bauen immer wichtiger wird

Bielefeld / Köln

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Nachhaltigkeit wird aber zu wenig umgesetzt. Es besteht noch einiges an Aufholpotenzial. Und Wissen! Wie viele knappe Ressourcen das Bauen wirklich verbraucht, wissen die wenigsten. Auch unter Handwerkern und Architekten sind diese Fakten kaum präsent. Bauprojekte erfordern in diesem Bereich eine gewerkeübergreifende Zusammenarbeit. Gute Kommunikation ist der Schüssel. In einem groß angelegten Projekt haben jetzt Studierende und Professoren der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Konzepte entwickelt, wie ressourcenschonendes Bauen zukünftig besser gelingen kann. Am 5. März fand unter dem Titel „Zukunft bauen – warum ressourcenschonendes Bauen immer wichtiger wird“ die Abschlussveranstaltung im EcoLut Center in Engelskirchen statt, bei dem die erarbeiteten Themen präsentiert wurden.

Im Verlauf des Projektes wurden Studierende aus unterschiedlichen Handwerks- und Ingenieurberufen, sowie Studierende aus dem Fachbereich Medien für einen verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen sensibilisiert und qualifiziert. Das Projekt war ein voller Erfolg: Entscheidend waren das interdisziplinare Team und die Praxisnähe. Viele Blickwinkel also. Die Ergebnisse werden nun über das Projekt hinaus verwendet und beeinflussen zum Beispiel die zukünftigen Inhalte und Zielsetzungen der entsprechenden FHM-Studiengänge. Das freut vor allem Projektleiterin Prof. Dr. Astrid Kruse, Dekanin des Fachbereichs Medien an der FHM Bielefeld.

Verena Exner, Referatsleiterin „Umweltkommunikation in der mittelständischen Wirtschaft“ bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): „Uns ist die Förderung von innovativen Bildungsmethoden und -konzepten für eine nachhaltige Entwicklung und Kommunikation besonders wichtig. Der Optimierung insbesondere der gewerkübergreifenden Kommunikation in handwerklichen Berufen, aber auch mit Architekten, Bauplanern und Kunden kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Genau an dieser Kommunikationsschnittstelle setzt das Projekt an und überzeugt gleichzeitig mit baufachlichen Inhalten zum ökologischen Bauen.“

Die Studierenden aus dem Handwerksmanagement und dem Wirtschaftsingenieurwesen können ihre gelernten Erkenntnisse bereits direkt im familiären Handwerksbetrieb oder in der Baubranche umsetzen.

In den drei Jahren der Projektlaufzeit konnten 200 Studierende für ressourcengerechtes Bauen und Sanieren sensibilisiert und qualifiziert werden. Abschluss war nun die Veranstaltung im EcoLut Center: In zahlreichen Vorträgen und Workshops gaben Experten aus Wissenschaft und Praxis neue Ansätze und Lösungsvorschläge. Die Fragen der zielgruppengerechten Ansprache fanden fachlich ebenso ihren Platz wie Fragen zu Grundlagen der Kreislaufwirtschaft, innovativen technischen Verfahren wie zum Beispiel SMART Home und dem Einsatz von umweltverträglichen Baustoffen wie Lehmputz oder Holz. Das Fazit des Projektes: Wenn wir unsere Zukunft verantwortungsbewusst gestalten wollen, müssen wir kooperativ, klimaschonend und ressourceneffizient Bauen. Wir brauchen ein breites Bewusstsein, denn erst, wenn mehr Wissen über knappe Ressourcen und eine bessere Verwendung von Baumaterialien vorhanden ist, kann sich etwas verändern. Also: Wissen teilen, Wandel wagen und Umwelt schützen! Ziel ist der klimaneutrale und gesundheitsfreundliche Gebäudestand bis 2050.